Hyper Smash Kommunikation 21: Juni 2015

Samstag, 20. Juni 2015

Sprout


Beim 3D-Drucken kommt schnell die Frage auf, was wichtiger ist: der Drucker oder eine Datei, die man auch ausdrucken kann? Auch wenn die heutigen 3D-Drucker noch recht langsam sind und nur wenige Materialien, die zudem noch nur einfarbig sind, ausdrucken können, wird sich die Technologie sicher schnell weiter entwickeln. Nur: was soll man ausdrucken? Geht es um irgendein zerbrochenes Kleinteil im Haushalt oder um die Legofigur, so muss irgendwo die Datei herkommen. Abhilfe schaffen Bibliotheken wie Thingverse von Makerbot oder andere, die über eine beliebige oder belanglose Sammlung von irgendwelchen 3D-Gadets verfügen.



Man könnte natürlich auch einen 3D-Scanner auf dem Schreibtisch haben, mit dem man sich seine eigenen 3D-Druckvorlagen ohne Probleme erstellen könnte. HP hat mit dem SPROUT zumindest den ersten Schritt in diese Richtung gemacht. Dieses Gerät besteht aus einem normalen Monitor, darunter einem fest verbundenen Tablet und darüber, ebenfalls fest verbunden, einem Aufsatz, der als Scanner dient. Der Scanner liest 2D und 3D, wobei der Scanvorgang wirklich fix ist. Die heutige Schwäche wäre noch, dass das erzeugte 3D-Scanabbild noch nicht geeignet ist, ohne einen weiteren Bearbeitungsvorgang als Druckvorlage zu dienen. Was nicht ist, kann ja noch werden.

Samstag, 6. Juni 2015

Watson kann (nicht nur) kochen

Watson kann auch kochen oder zumindest das Rezeptbuch schreiben. Watson braucht dafür möglichst viel unstrukturierten Input in Form von Rezeptbüchern, die er dann in den Dimensionen möglicher Zutaten und möglicher Zubereitungsarten zerlegen kann. In meinem Fall strickte Watson daraus ein Rezept für ein Desert – siehe Foto. Die Erstellung von Rezepten erfolgt dynamisch über Parameter. Meine nächste Wahl fiel auf „Watson, ich möchte indisch essen, etwas mit Huhn, nicht so scharf und nicht traditionell, sondern modern“. Watson erstellte eine plausibel erscheinenden Rezept, das wir dann aber nicht gekocht haben.

Das ist dann auch der große Unterschied zu den bisherigen Search-Technologien. bei Google und Co. geht es darum, mit der Eingabe von Suchbegriffen eine Liste von Fundstellen im unstrukturierten Internet zu erstellen, deren Reihenfolge in einem zweiten Schritt nach komplexen Verfahren festgelegt wird. Watson hingegen verwendete mehr als hundert integrierte Technologien, die darauf angelegt sind, eine im semantischen Sinne natürliche Frage in seine Bestandteile zu zerlegen (meine Frage nach einem indischen Rezept) und die Antwort daraus nun durch das Durchsuchen von massenhaften und unstrukturierten Daten zu erzeugen.

Wo könnte man sowas einsetzen? Natürlich dort, wo Menschen auf unstrukturiert artikulierte Frage eine möglichst genaue Antwort erwarten, bespielsweise an einem Flughafen oder einem Bahnhofsschalter. Man könnte Watson natürlich auch mit Hanson koppeln und käme einer ziemlich natürlichen Interaktion mit Computern schon einen ganzen Schritt näher.