Hyper Smash Kommunikation 21: WoW #3 – Prozesse und Verantwortung

Freitag, 4. November 2016

WoW #3 – Prozesse und Verantwortung



Ein Schlüssel für mehr Produktivität in modernen Arbeitsumgebungen ist die Einführung von „Shared Desks“. In diesem Konzept wird der 1-zu-1 Bezug von Mitarbeiter zu Schreibtisch aufgehoben. Früher wurde versucht, über die Möblierungsfrage solche Konzepte einzuführen, aber die Schaffung der notwendigen Voraussetzungen wurde nicht erkannt. Alles, was digitalisiert werden kann, muss in digitalen Prozessen organisiert werden. Erst der komplette Entfall von Papier macht uns zusammen mit der Virtualisierung der vollständigen Kommunikationstechnologie ortsunabhängig. Ein „Shared Desk“ kann jetzt mit einer größeren Eigenverantwortung des Mitarbeiters kombiniert werden. Das Ziel der Arbeit ist die Leistungserbringung und nicht die zeitlich kontrollierte Anwesenheit an einem bestimmten Ort. „Shared Desks“ werden modern und ergonomisch zur Verfügung gestellt. Motorbetriebene Höhenverstellbarkeit, einheitliche Docking-Stationen, blendfreies LED-Licht und geräuschdämmende Werkstoffe auch für Boden und Decke sind Pflicht.

Mit einheitlichen Notebooks, Tablets und Smartphones wird die Auflösung der Ortsbezogenheit unterstützt. Nun können für alle verbindliche und transparente Home-Office-Regelungen eingeführt werden, die vor allem von Mitarbeitern mit langen Pendlerzeiten gerne angenommen werden. Die Teamzugehörigkeit kann über Team-Bases erreicht werden. Das sind in einem großen Bürogebäude designierte Flächen mit „Shared Desks“ für Teams. Erfahrene Führungskräfte stimmen sich mit Ihren unmittelbaren Nachbarn ab und legen Pflichttage für die Präsenz auf unterschiedliche Wochentage, so dass „Shared Desks“ in Nachbar-Teambereichen zum Ausgleich zur Verfügung stehen. In einem solchen Modell werden wenigen Arbeitsplätze vorgehalten, als es Mitarbeiter gibt. Statt Buchungssystemen wird die ausgeglichene Belegung über gegenseitige soziale Kontrolle erzielt. Man muss sich mehr untereinander austauschen und nicht darauf warten, dass ein Chef schon alles organisieren wird. Gleiches gilt für Besprechungsräume. 

Zur Ermöglichung des kurzfristigen der auch spontanen Miteinanders gibt es Ein-Mann-Telefonkabinen zum Stehen, Zweier-Räume mit Glaswänden für Gespräche unter vier Augen, Besprechungsräume für 4, 8, oder 12 bis 20 Personen, Räume mit (digitalen) Whiteboards aber ohne Stühle für Stand-Ups aller Art und auch in jeder Etage eine Küche. Auch hier prägt das Wort die Methode. In einer Küche bin ich selbst verantwortlich für Ordnung und Funktionsfähigkeit bis hin zur Frage, wer die Spülmaschinen ein- und ausräumt. Vergleichsweise würde man in einem Café Bedienpersonal für all diese Aufgaben erwarten und sich selbst entsprechend verhalten. Kurz – im Konzept WoW geht die Flexibilisierung der Arbeitswelt mit einem weit höheren Maß der Selbstorganisation und damit mehr Verantwortung einher. Das bringt den Spaß – ist aber auch im Übergang für viele gewöhnungsbedürftig.

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